Schulkinderhäuser

Zunächst einmal sind das Thema Bebauung Am Erlenborn 2 und der Bau eines neuen
Schulkinderhauses für uns 2 verschiedene Paar Schuhe.
Die Beratungen zum Erlenborn laufen noch. Für uns steht hier nach wie vor die
Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Vordergrund.
Das zweite Thema ist das der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder. Für uns ist das ein
sehr wichtiges Thema. Die Nachfrage hat in diesem Jahr das Angebot überstiegen, so
dass noch relativ kfr. eine Erweiterung organisiert werden musste – wie wir gerade von
Frau Augsburger gehört haben, kann sie derzeit keine Zusage zum Zeitpunkt der
Fertigstellung geben. Hier habe ich eine Bitte: es kann nicht sein, dass die Eltern 1 Tag
vor den Sommerferien noch nicht wissen, ob ihr Kind nach den Sommerferien einen
Platz hat. Ich weiß nicht, woran es hängt, aber es muss Druck gemacht werden, dort wo
der Engpass ist (Handwerker? Kreis wegen Betriebserlaubnis …) – wenn man im Januar
erfährt, dass man keinen Platz hat, dann kann man noch reagieren – jetzt ist das quasi
aussichtslos!
Die Eltern haben ihre Kinder in der Krippe bzw. danach im Kindergarten und mit Eintritt
in die Schule verschlechtern sich die Betreuungsmöglichkeiten auf einmal. Wenn beide
Elternteile arbeiten, sind sie für ihre Kinder auf Betreuung angewiesen und wenn diese
nicht durch die Familie organisiert werden kann, dann sollten wir uns dafür einsetzen,
dass hier kein Bruch zwischen Kindergarten und Grundschule entsteht.
Wieso Sie – meine Damen und Herren von der CDU – als einzige Lösung nach dem Bau
eines neuen Schulkinderhauses rufen, das ist uns allerdings unklar – denn das Thema
der Schulkinderbetreuung ist ja nicht nur eines das Schwalbach betrifft, sondern alle
Gemeinden. Es ist sogar von so großer Bedeutung, dass die schwarz-grüne
Landesregierung sich dazu den Pakt für den Nachmittag ausgedacht hat. Gerade wenn
der Anteil der Kinder eines Jahrgangs, die nachmittags Betreuung brauchen sehr hoch
ist, muss überlegt werden, wie hier langfristig Abhilfe geschaffen werden kann.
Und, es ist nicht ausschließlich die Aufgabe der Kommune die Nachmittagsbetreuung zu
organisieren – hier müssen Bund, Land und Kreis aktiv werden. Übrigens findet bereits
heute die Nachmittagsbetreuung unter massiver Beteiligung von Vereinen und Eltern
statt, die z.B. AGs anbieten.
Das bedeutet ja nicht zwingend, dass beide Schwalbacher Grundschulen verpflichtende
Ganztagesschulen werden müssen, der Pakt für den Nachmittag sieht ja eben auch vor,
dass sich Schulen zur Ganztagesschule entwickeln können. Die Schulen können auf dem
Weg dorthin z.B. erstmal Schule mit dem so genannten Profil 1 werden:
Schulen mit einem dem Profil 1 entsprechenden Ganztagsangebot bieten an mindestens drei
Wochentagen von 7:30 Uhr bis 14:30 Uhr Hausaufgabenbetreuung, Fördermaßnahmen
sowie erweiterte Angebote im Wahl- und Freizeitbereich an. Die Teilnahme an diesen
Angeboten ist für die Schülerinnen und Schüler freiwillig. Nach erfolgter Anmeldung durch
die Eltern besteht allerdings die Pflicht zur Teilnahme. Das Angebot kann auf bestimmte
Jahrgänge begrenzt sein. Das konkrete pädagogische Konzept entwickelt die Schule selbst. Es
ist im Schulprogramm zu verankern, das von der Schulaufsichtsbehörde genehmigt wird.
(Quelle: Website HKM)
Sie wissen, dass die Betreuung der Schulkinder dank Kommunalem Finanzausgleich
zudem als eine freiwillige Leistung der Kommune eingestuft wird – sollte also der
Haushalt nicht ausgeglichen sein, dann stehen solche Leistungen als erstes zur Debatte.
Ein solches Thema kann nicht mit der Perspektive einer Wahlperiode angegangen
werden, sondern erfordert eine Mittelfristplanung, die idealerweise interfraktionell
angegangen werden soll. Hier würde mit Spontanbauten bestenfalls sehr kurzfristig
Abhilfe geschaffen, letztlich muss aber das Ziel sein, die Nachmittagsbetreuung im
Grundschulbereich nachhaltig bedarfsgerecht auszubauen und auch zu sichern.
Das Land durch die Schule muss sich hier ebenfalls mit einbringen. In Eschborn wird es
gerade umgesetzt: da wird die Süd-Westschule umgebaut unter maßgeblicher
finanzieller Beteiligung der Stadt, aber eben auch durch Kreis und Land. Da sollten wir
hinschauen, ob so etwas nicht auch ein Modell für Schwalbach sein kann.
Vielleicht haben Sie den Leserbrief im gelben Blättchen gestern gelesen. Man darf ja
auch nicht vergessen, dass für eine Erhöhung Platzangebotes derzeit eine erhebliche
Lücke gibt zwischen der Anzahl der vorhandenen Lehrer und Erzieher und den
benötigten … auch die Qualität der angebotenen Betreuung soll ja hoch sein, und dies
bedingt, dass man auch entsprechendes Fachpersonal einstellen muss. Auch hier muss
dringend die Attraktivität vom Erzieher- und Lehrerberuf gesteigert werden.
Wir werden eine Anfrage an die Stadt einreichen, die den tatsächlichen Bedarf an
Nachmittagsbetreuung transparent machen soll – und auf dieser Basis kann man dann
auch weitere Überlegungen anstellen.
Aus diesen Gründen lehnen wir den vorliegenden Antrag zwar ab, laden Sie , meine
Damen und Herren von der CDU aber zu Gesprächen ein, eine gemeinsame Lösung zu
finden!
Vielen Dank.