Besuch der Fachschule für Erzieher

03.10.2018

René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 21. September 2018 zusammen mit Bürgermeister Dirk Westedt (FDP) und den beiden FDP-Landtagskandidatinnen Kornelia Ahr-Wiehe und Stephanie Müller die Fachschule für Sozialwesen der Lebenshilfe, Landesverband Hessen e.V. in Hochheim am Main besucht. Gemeinsam mit Zweigstellenleiterin Susanne Baum, dem Referenten der Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V., Wolfgang Kopyczinski, und Studierenden der Fachschule diskutierte Rock Wege und Möglichkeiten, den Erzieherberuf in Ausbildung und Praxis attraktiver zu machen. Die Fachschule bietet in Hochheim die Fachrichtung Sozialpädagogik und alle drei Jahre auch die Fachrichtung Heilerziehungspflege an.

„Ich brauche Kollegen, um sinnvolle Arbeit machen zu können“, fasste eine Studierende eines der Kernanliegen frühkindlicher Bildung zusammen. „In der Tat ist die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern Grundvoraussetzung dafür, dass wir beziehungsvolle Betreuung und ein qualitativ hochwertiges Angebot zur Förderung aller Kinder in Hessen neu aufsetzen können“, erwiderte Rock. „Nur mit gut ausgebildeten und motivierten Menschen können wir in Krippen und Kitas die Individualität jedes Kindes erfassen und entsprechend fördern.“

„Wir brauchen mehr Ressourcen und ein neues Bewusstsein für die Bedeutung von Kitas als Knotenpunkt in unserer Gesellschaft, nur so können wir die Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und fehlende Kitaplätze meistern“, ergänzte Rock. „Ich besuche in ganz Hessen Krippen und Kindertagesstätten, um zu verstehen, was benötigt wird, damit Hessen endlich aus dem Dauerzustand Mangel herauskommt und internationalen Standards entspricht. Ja, Bildung kostet Geld und diejenigen, die sie vermitteln, verdienen Anerkennung, Unterstützung und Investitionen. Die Kostenfreiheit für die Eltern ist bloße Augenwischerei. Die schwarz-grüne hessische Landesregierung gibt jetzt noch einmal 310 Mio. € für die Gebührenfreiheit von Kitas aus. Nur 3 % aller Kitas in Hessen entsprechen aber internationalen Standards, es fehlen 7.000 Erzieherinnen und Erzieher, 10.000 Kitaplätze und 20.000 Krippenplätze“, unterstrich Rock. „Dafür schickt die Regierung jetzt 700 Sozialarbeiter in Grundschulen, das ist ein Offenbarungseid.“

„Die FDP will keine Sozialmaßnahmen, sondern ein neues Verständnis frühkindlicher Bildung, damit es in den Schulen und später im Leben gar nicht erst zu Schwierigkeiten kommt“, erläuterte Rock. „Wir haben daher Maßnahmen erarbeitet und als Gesetzesvorlagen in den Landtag eingebracht, mit denen wir den Mangel an Erziehern und Plätzen schrittweise beheben und auf eine neue Qualitätsebene kommen wollen.

  • Wir wollen auf Landes-, Kreis- und Kommunenebene Elternbeiräte für Kitas einführen, damit Eltern ihre Anliegen und Interessen besser zur Sprache bringen können
  • Wir wollen das Wahlrecht der Eltern beim Betreuungsort ihrer Kinder dadurch stärken, dass das Land pauschal die Kosten dafür übernimmt, wenn ein Kind in einer anderen Kommune als am Wohnort, z.B. am Arbeitsort der Eltern, in eine Kita geht.
  • Wir wollen intensiv in die Qualität investieren, von der Freistellung der Leitung, mehr Vorbereitungszeit, einem verbesserten Gruppenschlüssel bis zu einer höheren Qualitätspauschale, die den Kitas selbst überlässt, was sie in der Sachausstattung benötigen und anschaffen wollen.
  • Wir überlegen, wie bei einem dualen Studium Praxis und Theorie von Anfang an zu verbinden, und damit schon während der Ausbildung den Erzieherberuf auch finanziell attraktiver zu machen. Die praxisintegrierte Ausbildung ist der richtige Weg, um neue Potenziale für den Erzieherberuf zu erschließen.
  • Wir planen die Wiedereinführung der qualifizierten Schulvorbereitung, damit der Übergang von Kita zur Schule gelingt und die Fachkräfte in Kita und Schule voneinander lernen können.

In der lebendigen Diskussion darüber, wie Ausbildung und Beruf attraktiver gemacht werden können, betonte Rock, dass der Fokus auf frühkindliche Bildung Grundvoraussetzung für jede Koalitionsverhandlung sein werde. „Wir werden uns engagiert dafür einsetzen, die Hemmschwelle für diesen Beruf durch diese fünf Schwerpunkte zu senken und so überzeugende Menschen wie Sie für diese wichtige Tätigkeit mit und für unsere Kinder zu gewinnen.“